Wenn ich erkannt habe, wo ich in meinem Leben immer wieder in Sackgassen lande, wo ich in Konflikte gerate, wo ich blockiert oder gehemmt bin, wo ich nicht vorwärts komme, weil ich mir selbst im Weg stehe, kann ich überlegen, welche Überzeugungen oder Glaubenssätze dahinter stehen. Die folgenden Fragen sollen dir helfen, zu analysieren, welche Funktion die Glaubenssätze hatten und haben und welchen Effekt es hätte, wenn sie nicht mehr da wären:
Zunächst ist eine systematische Strukturierung nach dem S.C.O.R.E.-Modell (aus dem NLP) hilfreich, um alle Informationen, die es zum gegenwärtigen unbefriedigenden Zustand gibt, zu sammeln:
Symptom:
Wie äußert sich das Problem, die Schwierigkeit, der Konflikt etc.?
Cause:
Welche Erklärung habe ich dafür?
Was genau hält das Problem aufrecht?
Outcome:
Welche Veränderung möchte ich erreichen? Was ist mein Ziel?
Woran würde ich konkret erkennen, dass das Ziel erreicht ist?
Ressource:
Worin liegen meine Fähigkeiten und Stärken?
Was habe ich bereits probiert?
Wie habe ich es in der Vergangenheit geschafft, mit ähnlichen Problemlagen umzugehen?
Effect:
Wie würde es sich auswirken, wenn das Problem gelöst wäre?
Was wäre dann anders?
Was wäre der Nutzen? Was wäre dadurch möglich?
Was wäre der Preis?
An einem Beispiel möchte ich die Anwendung des S.C.O.R.E.-Modells erklären:
Ein Problem könnte lauten: Ich möchte meinen Job wechseln, da sich die Arbeitsbedingungen verschlechtert haben und ich nicht mehr wirklich glücklich damit bin. Ich kann meine Fähigkeiten nicht mehr effektiv einbringen. Ich spüre einerseits den Wunsch nach Veränderung, aber es hält mich etwas davon ab, diesen Schritt zu gehen.
S (Symptom) |
Ich habe Angst meinen Job zu wechseln, obwohl ich weiß, dass es an der Zeit ist und ich mich in meiner Arbeit nicht mehr wohlfühle. |
C (Ursache) |
Ich habe die Befürchtung, dass ich diese Entscheidung bereuen könnte. Es könnte ein Fehler sein. Ich habe Angst vor der Veränderung. |
O (Ziel) |
Ich möchte eine sachliche Entscheidung treffen, hinter der ich stehen kann. Ich möchte Klarheit für mich. Ich möchte wieder gerne zur Arbeit gehen. |
R (Ressourcen) |
Bei meinem letzten Wechsel habe ich mich gut eingewöhnt. Ich weiß, dass ich meinem Gefühl vertrauen kann. Ich kann offen auf Menschen zugehen. Ich habe viele Fähigkeiten, die ich gerne einbringen würde. |
E (Effect) |
Ich fühle mich glücklich im Job. Ich stehe hinter dem, was ich mache. Es kann auch daneben gehen. Aber es gibt auch dann eine Lösung. Meine Familie würde nicht mehr unter meiner Unzufriedenheit leiden. Eventuell wäre ein Wechsel mit finanziellen Einbußen verbunden. |
Dahinter stehende Glaubenssätze, die das Problem aufrecht erhalten, könnten z.B. heißen:
Ich kann mir dann selbst Fragen stellen, die das Aufweichen der Glaubenssätze bewirken können:
1. Zu meinem aktuellen Problem:
2. Zur Entstehung der Glaubenssätze:
3. Zur Funktion der Glaubenssätze