Termine. Zeitdruck. Ansprüche und Anforderungen von verschiedenen Seiten, denen wir gerecht werden müssen oder wollen. Keine Zeit zum Durchatmen. Ein Leben im Autopilotmodus. Wir fühlen uns manchmal wie im Hamsterrad.
Immerhin läuft es rund. Der "Hamster" ist in Bewegung. Das gibt Sicherheit. Jeder kann sehen, wie engagiert er ist. Man schätzt ihn für seine Tatkraft, zollt ihm Respekt und Anerkennung für sein Durchhaltevermögen. Er geniest Bewunderung und erfährt Dankbarkeit. Aber je länger er läuft und je schneller sich das Rad dreht, desto anstrengender wird es für ihn. Seine Energiereserven sind begrenzt. Irgendwann spürt er das selbst, seine Kraft und seine Ausdauer lassen nach. Er setzt nochmal einen drauf, will seine eigenen Grenzen nicht wahrhaben. Das geht schon noch! Er läuft weiter. Doch dann muss er ein bisschen nachlassen, nur kurz...
Wie lange hält er das noch durch? Und wenn ich mir vorstelle, was passiert, wenn er in vollem Tempo einfach stehen bleibt!?
Viele von uns gehen einer bezahlten oder nicht bezahlten Beschäftigung nach, man nennt es Job, Arbeit oder Selbstverständlichkeit. Wir sehen es als unsere Pflicht, bestimmte Dinge in einer bestimmten Zeit zu erledigen, das Pensum an Aufgaben zu schaffen oder sogar zu übertreffen. Wir wollen es gut machen. Doch ständiger Zeitdruck, herausfordernde Termine oder Besprechungen, soziale Konflikte, Verantwortung für ein Produkt, eine Dienstleistung, für Mitarbeiter oder die Familie, zu wenig Pausen und nicht ausreichende Erholungsphasen lassen uns häufig an unsere Belastungsgrenze kommen.
Warum steigen wir nicht einfach aus - aus dem Hamsterrad?
Wir scheinen einen Gewinn davon zu haben, wenn wir so weiter machen: Die Erfüllung unserer täglichen To-Dos gibt uns eine Art von Befriedigung, sie gewährleistet uns soziale Anerkennung, Wertschätzung, finanzielle Sicherheit und stärkt unser Selbstbewusstsein. Und wir wollen uns ja auch nicht eingestehen, dass wir selbst Grenzen haben, oder?
Es ist ein gutes Gefühl, von anderen wertgeschätzt zu werden. Doch wie viel sind wir uns selbst wert? Woran messen wir unseren Wert? Manchmal scheint der Wert von uns Menschen nämlich daran gekoppelt zu sein, was wir im Leben erreicht haben: An die Stufe auf der Karriereleiter, also an unseren beruflichen Status, an unser Ansehen. Oder er begründet sich aus dem, was wir besitzen oder uns leisten können: ein schickes Auto, eine tolle Wohnung, stylische Kleidung, einen teuren Urlaub... Oder wir gewinnen unseren Wert dadurch, in dem wir uns unersetzlich für andere machen: Ich bin wertvoll, wenn mir andere dankbar sind, wenn ich gebraucht werde, oder wenn sie von mir abhängig sind.
Der Preis, dieses Level aufrecht zu erhalten, ist oftmals ein Leben im Autopilot-Modus. Die Wahrnehmung der eigenen Grenzen entschwindet, wir neigen dazu, die Zähne zusammenzubeißen, durchzuhalten und weiterzumachen. Die Folge davon ist, dass wir uns immer mehr von dem, was unser eigentliches Wesen ausmacht, entfremden, weil wir uns künstlichen Zielen verschreiben. Unsere „Batterie“ wird immer leerer, wir verlieren Lebensenergie und fühlen uns kraftlos und gestresst.
Wie viel bin ich dann noch wert? Und was sind eigentlich meine Werte im Leben?
Welche Werte sind mir in meinem Leben, in meiner Arbeit wichtig?
Die folgenden Fragen zur Selbstreflexion können helfen, die unbewussten Beweggründe für das Rasen im Hamsterrad bewusst zu machen und ihren Nutzen zu hinterfragen:
Warum sind mir diese so wichtig? Welche Bedürfnisse stecken dahinter?
Welche davon werden durch mein Laufen im Hamsterrad erfüllt? Welche kommen zu kurz?
Auf welche Weise kann ich diese Werte und Bedürfnisse alternativ befriedigen?
Wenn du wissen möchtest,
...und du schließlich Gedanken und Gefühle transformieren und Verhaltensalternativen entdecken möchtest, empfehle ich die folgende Übung, die ich im NLP kennen gelernt habe.
Sie ist sehr gut zur Selbstanwendung / zum Selbstcoaching geeignet.